Es war der letzte Tag der Kindergarten-Sommerferien und Pepe sollte am nächsten Tag in die neue Gruppe wechseln. Zu den Großen. Abends als ich ihn ins Bett bringen wollte, fing er an zu weinen und sagt immer wieder „Mama, ich will nicht in den Kindergarten. Kann ich nicht noch ein paar Tage frei machen.“
Bestimmt kennst auch du diese Situationen, dass dein Kind an mehr oder weniger Tagen nicht in den Kindergarten möchte. Manchmal ist es für uns nicht so nachvollziehbar, warum das so ist. Denn, wenn wir die Kleinen abholen ist die Stimmung immer gut und wenn man sie fragt wie es war, kommt meistens „Gut, wir haben gespielt und waren draußen!“
Der Abend nahm seinen Lauf und Pepe kam einfach nicht zur Ruhe. Immer wieder Weinen, immer wieder der Wunsch nicht in den Kindergarten gehen zu müssen. Irgendwann habe ich beschlossen, dass es so auf jeden Fall nicht weitergehen kann. Ich möchte das mein Sohn mit einem guten Gefühl ins Bett und am nächsten Morgen in den Kindergarten gehen kann.
Also habe ich angefangen nachzufragen, warum er nicht in den Kindergarten möchte. Es hat etwas gedauert aber nach einiger Zeit, bei Mama auf dem Schoß gekuschelt, sagte er: „Ich möchte nicht alleine sein, ihr sollt alle mitkommen.“ Mein Mama-Herz fing fast an zu weinen und ich verstand so langsam was sein Bedürfnis hinter der Aussage, ich will nicht in den Kindergarten war. „Pepe, du bist doch nicht alleine. Wir bringen dich morgen alle zusammen in die neue Gruppe. Papa, Jule, Liv und ich!“
„Aber ihr sollt die ganze Zeit dableiben“, war seine Antwort darauf. Und ganz ehrlich: Da hatte ich kein Argument dagegen. Wir mussten ja irgendwann gehen und konnten nicht den ganzen Tag mit im Kindergarten bleiben. Das war klar, aber wie konnte ich jetzt meinem Sohn ein Gefühl von Sicherheit und Nähe zu uns geben, ohne dass wir die ganze Zeit bei ihm waren.


Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Wozu bist du denn Fotografin und wozu hat Pepe eine ganze Box voll mit Fotos von ihm und uns?“
Ich kuschelte meinen Sohn noch näher an mich heran und sagte: „Pepe ich habe eine tolle Idee. Du hast doch die große Box mit all den schönen Fotos und Erinnerungen von uns. Was hälst du davon, wenn du dir ein Foto raussuchst und wir das in deinen Rucksack packen. So hast du immer schöne Erinnerungen von uns bei dir!“
Was soll ich sagen, Pepe ist sofort aufgesprungen, hat sich die Box genommen und sich zwei Fotos ausgesucht. Wir haben sie dann gemeinsam in seinen Rucksack gepackt und jetzt sind unsere Momente immer bei ihm. Wahnsinn, oder? Ein kleines Foto im Rucksack kann den Unterschied machen.
In regelmäßigen Abständen tauschen wir immer mal wieder die Bilder aus, sodass er immer neue Familienmomente von uns dabei hat. Dann ist es mal ein Foto aus dem Urlaub, wo alle gebannt aufs Meer schauen und gucken, wo der Stein gelandet ist oder ein Bild von unserer Heu-Ernte, wo Pepe als stolzer großer Bruder seinen Schwestern erklärt was gerade passiert.
Möchtest du auch Fotos von deiner Familie, die den Unterschied machen, dann meld dich gerne bei mir und wir halten eure individuellen Familienmomente fest.
PS: An manchen Tagen kommt Pepe nachmittags, wenn ich ihn abhole in meine Arme gelaufen und sagt. „Mama heute morgen hab ich mir unsere Fotos angeschaut“. Ganz ehrlich… Es ist für mich ein unglaubliches Gefühl voller Dankbarkeit und Zufriedenheit. Gemeinsam mit meinem Sohn haben wir einen Weg gefunden, dass er lieber in den Kindergarten geht. Wir laden den Mama und Papa Tank morgens immer noch mit ganz viel Nähe auf und so fällt es ihm viel einfacher JA zum Kindergarten zu sagen.